Tauchparadies Überlinger See – Eine geologische Betrachtung
Überall im Bodensee kann getaucht werden. Doch im Überlinger See ist es mit seinen spektakulären Steilwänden, mit Abstand am schönsten. Die Steilwände beginnen in Meersburg und ziehen sich bis nach Überlingen. Auf der gegenüberliegenden Seite von Wallhausen über den Teufelstisch bis zur Marienschlucht.
Welcher Bodenseetaucher kennt sie nicht, die Tauchplätze vor Meersburg mit seinem Wrack Old Joe. Dann der Wilde Mann, den Autofriedhof, der Kegelberg nahe der Fähre. In Überlingen geht es weiter mit dem Tauchplatz Tennisplätze mit dem Ruderboot und weiter hinab auf über 100 Meter, jedoch nur für Mischgastaucher. Entlang an der Promenade bis zum Minigolfplatz mit einer sagenhaften überhängenden Steilwand. Ab dem Mantelhafen ist Schluss. Ab dort darf wegen des Schiffsverkehrs nicht getaucht werden.
In Wallhausen fallen senkrechte Wände bis auf 100 Meter hinab. Der Teufelstisch ist einer der schönsten Tauchplätze im Überlinger See, jedoch ist dort nur eingeschränktes Tauchen möglich. (genehmigungspflichtig )
Dort vereinigt sich alles auf einem Platz, was im Überlinger See interessant ist. Richtung Marienschlucht gibt es die sagenhafte Kurfürsten, Felssäulen, ähnlich den sieben Kurfürsten, oberhalb von Spillingen.Dazu kommt noch die Wulf-Werner Höhle unterhalb von Burg Kargegg. Es handelt sich um eine Abrisskluft ähnlich dem Teufelstisch, entstanden durch Tektonik. Es sind Felsschuppen die von der Felswand abgekippt sind.
Die Entstehung des Überlinger Sees
Der Überlinger See ist eine Besonderheit im gesamten Bodenseebereich. Es handelt sich um einen sogenannten Grabenbruch, der Untergrund ist eingebrochen und bildet somit einen regelrechten Trog. Man bedenke, dass die Schwäbische Alb südlich, so ab Messkirch steil abfällt, die Molasse und den Bodensee unterfährt. Die niederste Überdeckung mit 45 Meter, befindet sich im Überlinger See.
Auch die letzte Eiszeit hat hier sicherlich mitgewirkt. Es kann noch nicht genau bestimmt werden. Es ist möglich, dass im Kalkstein der Schwäbischen Alb, die ja mit Höhlen durchzogen ist wie ein Schweizer Käse, größere Hohlräume eingebrochen sind. Der allgemeine Bodensee ist mit seinen Ufern eher flach abfallend. Der Überlinger See ist dagegen umrandet mit hohen Bergen. (siehe Bodanrück, Sipplinger- Berge) und stellt einen landschaftlichen Höhepunkt dar. Unter Wasser setzt sich diese Landschaftsformation fort.
Impressionen
Literatur
Naturkunde des Bodensees
Friedrich Kiefer
ISBN 3-7995-5001-1
Gehört in die Bibliothek eines jeden Bodenseetauchers